Marie-Claire Becker: IP-Scout und Start-up Coach

3. Mai 2023

Mit Intellectual Property zum eigenen Unternehmen
[Bild: James Kezman]

Seit Mitte Juli 2022 spürt Marie-Claire Becker Intellectual Property (IP) an der Universität Stuttgart auf und sie berät in Sachen Existenzgründung. Als IP-Scout und Start-up Coach ist die Ingenieurin für die Abteilung Wissens- und Technologietransfer im Dezernat 1 - Forschung und Transfer wie auch für das Transfercenter der Universität tätig.

Die Universität Stuttgart ist Marie-Claire Becker nicht fremd. Hier hat sie ihr Bachelorstudium im Technologiemanagement absolviert und im Master Maschinenbau studiert mit den Spezialisierungen Methoden der Modellierung und Simulation sowie Steuerungstechnik. Am Institut für Entrepreneurship und Innovationsforschung (ENI) hat sie an der Schlüsselqualifikation T3 Train the Trainer teilgenommen, die Coaching Ausbildung gemacht und war als studentischer Start-up Coach aktiv.

Wichtig: Sensibilisieren für IP

„IP ist ein super spannendes Thema“, schwärmt Becker. „Intellectual Property, also geistiges Eigentum, das sind Erfindungen, Software, Know-how – und all das kann man extern schützen lassen oder es unterliegt von vornherein dem Urheberrechtsschutz“, erklärt sie. Da gibt es die bekannten Patente für schützenswerte Erfindungen, es gibt aber etwa auch Gebrauchsmuster, Marken, Designs. Als IP-Scout geht Becker aktiv auf Institute und Abteilungen der Universität zu. Sie lässt sich erklären, an was geforscht wird, und hält auch Seminare vor Ort, um über IP und die verschiedenen Schutzrechte zu informieren. „Es ist wichtig, Studierende, Mitarbeitende, Doktorandinnen und Doktoranden für das Thema zu sensibilisieren. Zudem versuche ich möglichst früh, attraktive Forschungsergebnisse zu identifizieren“, sagt Becker.

Geistiges Eigentum sichern ist das eine – eine Erfindung kann sich aber auch eignen, um damit ein Unternehmen auf die Beine zu stellen. Marie-Claire Becker schaut daher ganz genau hin und hinterfragt auch, ob sich Forschungsergebnisse gar für eine Ausgründung eignen würden, welche Geschäftsidee sich daraus entwickeln ließe. Immerhin: Der Forschungstransfer wird an der Universität Stuttgart großgeschrieben. „Und nur für die Schublade forschen soll ja nicht sein“, merkt Becker an und führt aus: „Im Rahmen einer EXIST-Potentiale Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Startup Campus 0711, betreuen meine Kolleginnen, Kollegen und ich Studierende und Forschende auf dem Weg von der Idee bis zum Start-up. Gerade für die EXIST-Forschungstransfers-Teams ist fundierte IP-Beratung wichtig.“

Gründungscoaching

Von Infos bis Patentrecherche

Da hier in der Region viele große Unternehmen um sie werben, denken Studierende und Doktorand*innen oft gar nicht an die Selbstständigkeit, beschäftigen sich nicht mit dem Gedanken, selber ein Unternehmen zu gründen, weiß Marie-Claire Becker. Aber sie weiß auch, es kann sich lohnen, wenn die Idee Potenzial hat. Deshalb unterstützt sie teilweise auch bei Patentrecherchen, um zu sehen, ob es schon ähnliche Patentanmeldungen gab. Und natürlich berät sie zu all den Hilfs- und Förderangeboten, die auf dem Weg in die Selbstständigkeit hilfreich sein können.

Beckers Idee von der eigenen Selbstständigkeit

Die Expertin in Sachen IP und Start-up war selbst schon immer an der Selbstständigkeit interessiert. Noch während ihres Studiums an der Universität Stuttgart nahm sie an der Schlüsselqualifikation AWAKE – in sechs Wochen zum Start-up – teil. „Mit meinem Partner zusammen entstand dabei die Idee einer Softwareplattform, über die der nachhaltige Umgang mit der Kleidung im eigenen Kleiderschrank gelingt“, verrät Becker und räumt ein, dass aktuell die Weiterentwicklung aus Mangel an Zeit allerdings nur als Hobby nebenher läuft. Die Idee von der eigenen Selbstständigkeit ist damit aber noch lange nicht ausgeträumt.

Sie ist viel auf dem Campus unterwegs – noch zahlreiche Institute und die dortige Forschung gilt es zu entdecken. Um aktiv an der Universität Stuttgart auf Mitarbeitende, Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden mit vielversprechenden Forschungsansätzen zugehen zu können, informiert sie sich auch stets über die Pressemeldungen und Uni-News zur aktuellen Forschung.

Ideen und Fragen einreichen

Doch es geht auch anders: Wer eine Idee hat und seine Arbeit unter dem Aspekt des Schutzes und einer möglichen Ausgründung unter die Lupe nehmen möchte, darf sich einfach bei ihr melden. „Und für alle, die über ein Start-up nachdenken, gibt es meine Kolleginnen und Kollegen des Start-up Campus 0711, am Transfercenters, von der Technologie-Transfer-Initiative (TTI) und natürlich am ENI“, betont Becker. „Wir freuen uns auf viele Anfragen!“

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