Fragen zu Corona: Testmöglichkeiten

Video

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Das Videointerview stammt aus Dezember 2020
Aktuelle Informationen finden Sie auf der Corona-Webseite der Universität Stuttgart.
Fragen an Renato Vivanco, Facharzt im Arbeitsmedizinischen Dienst der Universität Stuttgart

 

Frage 1: Sagen Sie uns etwas zu den Corona-Testmöglichkeiten.

 

Vivanco: Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten sich testen zu lassen, also drei verschiedene Methoden: die Antikörper-Testmethode, die Antigen-Schnelltests und die PCR-Tests. 

Die Antikörper-Tests werden über das Blut gemacht. Sie sagen uns ob eine Infektion stattgefunden hat, allerdings nichts darüber, ob die Infektion akut ist. Deshalb werden diese Tests nahezu vernachlässigt. Man weiß auch nicht, wieviele Antikörper nach einer Infektion vorhanden sind. Deshalb sind diese Tests nicht ganz so wichtig. Die Antigen-Tests werden über einen Abstrich von Nasen und Rachen gemacht. Die sind sehr gute Tests, mittlerweile haben sie nahezu die gleiche Aussagekraft wie die PCR-Tests. Diese Tests werden allerdings nicht regulär gemacht, also nicht in erster Linie, weil die sichersten Tests sind die PCR-Tests. Das sind die Tests, die das Gesundheitsamt, der Hausarzt oder eine Fieberambulanz anordnet. Diese Tests werden auch durch einen Nasen- und Rachenabstrich gemacht, und dann zu einem Labor geschickt. Im Anschluss haben wir ein sehr zuverlässiges Ergebnis. Was ist allerdings, wenn man die Antwort ob man positiv oder negativ ist, sehr schnell kennen muss? In dieser Situation kann man auf einen Antigen-Schnelltest zurückgreifen, aber man müsste das zuvor mit dem Gesundheitsamt, dem Hausarzt  oder der Fieberambulanz klären, ob ein solcher Schnelltest möglich ist. 

 

Frage 2: Wann wird getestet?

 

Vivanco: Man wird getestet - natürlich - wenn man Symptome hat. Wir sprachen schon davon: Wenn man trockenen Husten hat oder der Geschmack- und Geruchssinn gestört ist. Wenn diese Symptome da sind, sollte man getestet werden. Das entscheidet das Gesundheitsamt, der Hausarzt oder eine Corona-Schwerpunktpraxis. Aber was ist mit den Kontaktpersonen? Das ist das interessante. Aktuell ist es so, dass aufgrund der Belastung der Labore symptomfreie Personen, die als Kontaktpersonen des 1. Grades bewertet wurden, nicht gleich getestet werden, sondern erstmal in Quarantäne geschickt werden. Erst wenn sie Symptome entwickeln wird getestet. Man versucht die Tests für die notwendigen Situationen zu sparen.

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