Algorithmisierung und gesellschaftliche Ungleichheiten

23. Januar 2019, 17:30 Uhr

Ringvorlesung Digital Humanities - Digitales Wissen

Zeit: 23. Januar 2019, 17:30 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart
M 11.82
Keplerstraße 11
70174  Stuttgart
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Claude Draude (Kassel): Algorithmisierung und gesellschaftliche Ungleichheiten

In seinem Aufsatz "Intelligent Machinery" (1948) warnte Alan Turing davor, den Maschinen zu erlauben das Land zu durchstreifen, um sie intelligenter werden zu lassen. Siebzig Jahre später tut Computertechnik jedoch genau das - insbesondere der Erfolg von Technologien des Maschinellen Lernens führt dazu, dass informatische Prozesse alle möglichen Lebensbereiche durchdringen.
Der Vortrag diskutiert diese Technologien vor dem Hintergund sozialer Ungleichheitsforschung, zeigt problematische Effekte anhand von Beispielen, aber stellt auch Möglichkeiten zur kritischen Intervention vor. Nicht zuletzt wird die Frage thematisiert, was es bedeutet in einer "algorithmic culture" zu leben, die Wissens- und Ordnungssysteme transformiert.

Seit 2017 ist Claude Draude Informatik-Professorin und Direktorin am Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnikgestaltung (ITeG) der Universität Kassel. Ihre interdisziplinäre Technikforschung ist an den Schnittstellen Informatik, Sozial-& Geisteswissenschaften und künstlerischer Forschung als Übersetzungsarbeit angesiedelt. Als Leiterin des Fachgebiets "Gender/Diversity in Informatiksystemen" arbeitet sie u.a. zu soziotechnischer Systemgestaltung und sozialverträglicher Technikentwicklung, partizipativer Software-Entwicklung und Mensch-Maschine Interaktion.

Die Abteilung Digital Humanities am Institut für Literaturwissenschaft veranstaltet im Wintersemester eine Ringvorlesung. Die Reihe läuft unter dem Titel "Digital Humanities -- Digitales Wissen". Damit ist erstens ein Wissen in digitaler Form gemeint, also die Arbeit an und mit digitalen Objekten unter Anwendung von computergestützten Methoden.

Zweitens meint "Digitales Wissen" ein Wissen *vom* Digitalen. Die Ringvorlesung nimmt damit einen erkenntniskritischen Impuls auf und befragt den Einsatz computergestützter Methoden auf seine epistemologischen und sozialen Konsequenzen in den Fachwissenschaften und in Kultur und Gesellschaft.

Poster 

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