Universitäten Stuttgart, Freiburg und Ulm sagen IT-Fachkräftemangel den Kampf an

11. Oktober 2016, Nr. 77

Modulares Weiterbildungssystem zum HPC Experten

Das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) arbeitet gemeinsam mit den Universitäten in Freiburg und Ulm an einem Konzept, um den Fachkräftemangel im IT-Bereich zu senken.

Mit zunehmender Digitalisierung der Arbeitswelt steigt der Bedarf an Experten und Expertinnen für High Performance Computing (HPC). Kenntnisse aus dem Bereich Simulation, Modellierung und Programmierung sind insbesondere in der Automobilbranche, dem Maschinenbau, in der Medizintechnik, aber zum Beispiel auch bei Filmemachern gefragt.

Um den Bedarf an solchen Fachkräften längerfristig decken zu können, haben die drei Projektpartner unter der Federführung des HLRS das „Modulare Weiterbildungssystem zum HPC-Experten (MoeWE)“ ins Leben gerufen. IT-affine Beschäftigte aus Wissenschaft und Wirtschaft erhalten damit die Gelegenheit, berufsbegleitend ihre Kompetenzen auszubauen. Insgesamt werden neun Module aus den Bereichen Paralleles Programmieren, Simulation, Cluster, Cloud & HPC, Ökologie & Ökonomie sowie Datenmanagement entwickelt.

„Unser Ziel ist es, innerhalb von viereinhalb Jahren ein modulares Weiterbildungsangebot aufzubauen und es kontinuierlich zu erweitern. Programmteilnehmer können dann die Module  wählen, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen“, erklärt Prof. Michael Resch, Direktor des HLRS in Stuttgart.

Mit einem Grundlagenkurs sollen auch Neu- und Quereinsteiger die Chance bekommen, sich zum HPC-Experten zu qualifizieren. Nach wie vor sind im IT-Bereich Frauen unterrepräsentiert. Daher fördert das Projekt „MoeWe“ Teilnehmerinnen mit einem Schwerpunktangebot in den Bereichen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Das Weiterbildungsprogramm setzt auf moderne Lernformen: Präsenzseminare werden mit betreuten Online-Selbstlernphasen kombiniert. „Auf diese Weise nutzen wir die Vorteile beider Lernformen. Das Bedürfnis der Zielgruppe, die Weiterbildung mithilfe einer flexiblen Studienorganisation optimal mit Beruf und Familie zu vereinen, haben wir dabei stets im Blick“, meint  Prof. Gerhard Schneider, Universität Freiburg.

Die drei Partner sind für das Vorhaben besonders qualifiziert. „In Stuttgart steht ein Bundeshöchstleistungsrechner (derzeit Platz 9 in der TOP500) und sowohl in Freiburg als auch in Ulm sind jüngst moderne Hochleistungsrechner in Betrieb gegangen, so dass den Kursteilnehmern auch eine unmittelbare Erfahrung im Umgang mit der entsprechenden Hardware vermittelt werden kann“, sagt Prof. Stefan Wesner, Universität Ulm.

Das Weiterbildungs-Programm wird bis Ende 2020 fertiggestellt sein und vom europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWK) gefördert.

Weitere Informationen:

https://www.hlrs.de/about-us/research/current-projects/moewe/

MoeWE bildet HPC-Experten unter anderem in den Bereichen Paralleles Programmieren, Simulation und Datenmanagement aus. © HLRS
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