Impfvorgang mit dem Modell Impfinator

Müll sparen bei der Corona-Impfung

27. Juli 2021, Nr. 65

Studierende der Universität Stuttgart entwickeln automatisierte und ressourcensparende Impfgeräte
[Bild: Universität Stuttgart / IMT]

Um das Corona-Virus zu stoppen, müssen allein in Deutschland über 50 Millionen Menschen geimpft sein, und jede dieser Impfungen benötigt mindestens eine Nadel und eine Spritze. Dies summiert sich zu tausenden Tonnen Müll in kürzester Zeit. Studierende der Medizin-technik an der Universität Stuttgart haben im Rahmen der Vorlesung „Praktische Entwicklung von Medizinprodukten“ (PEMP) am Institut für Medizingerätetechnik (Leitung Prof. Peter P. Pott) verschiedene Prototypen entwickelt, die es ermöglichen, mit weniger Abfall impfen zu können.

Die PEMP, ein Highlight im gemeinsamen Studiengang Medizintechnik der Universitäten Stuttgart und Tübingen, hat das Ziel, in einer Vorlesung mit begleitender Übung praktisches Wissen und Fähigkeiten für die Entwicklung medizinischer Geräte zu vermitteln – in nur einem Semester und von Anfang an. 

In diesem Jahr lautete die Entwicklungsaufgabe, eine automatisierte und abfallarme Möglichkeit zu schaffen, um möglichst schnell und ressourcen-schonend Menschen gegen Covid-19 impfen zu können. Herausgekommen sind kleine Handgeräte, die hygienisch Nadeln zur Verfügung stellen und präzise die notwendige Menge Impfstoff verabreichen. Lautlos und unkompliziert werden gebrauchte Nadeln entsorgt – und sonst nichts. Das spart Zeit, Geld, wertvolle Rohstoffe und schont die Umwelt.

Deteilansicht Modell Injema

Auf dem Weg zum Ziel beschäftigten sich die 37 Studiereden mit Elektromotoren, Sensoren, Mikrocontrollern und Mechanik, um ein möglichst kleines leichtes und schnell anwendbares Gerät zu entwickeln. Dazu kamen Methoden des Projektmanagements, Kreativitätstechniken und nicht zuletzt spezifische Inhalte der Medizintechnik wie Hygiene und regulatorische Anforderungen. Im nächsten Schritt sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Funktionstests nun die Entwicklung miteinfließen, bevor eine klinische Bewertung durchgeführt werden kann. 

Prof. Peter Pott (links) und Studierende des Studiengangs Medizintechnik präsentieren eines der automatisierten Impfgeräte.

Über den Studiengang Medizintechnik

Der gemeinsame interuniversitäre Studiengang Medizintechnik der Universitäten Stuttgart und Tübingen existiert seit 2010 und bildet jährlich etwa 100 Ingenieurinnen und Ingenieure der Medizintechnik aus. Beide Universitäten stellen ihre jeweilige Expertise in Medizin, Technik und Naturwissenschaften zur Verfügung und die Studierenden können aus 16 Kompetenzfeldern – aus allen Bereichen der Medizintechnik – entsprechend ihren Neigungen wählen.

Fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Peter P. Pott, Universität Stuttgart, Institut für Medizingerätetechnik (IMT), Tel. 0711 685 68390, E-Mail 

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